Studienfahrt nach Florenz

Eindrücke von der Studienfahrt nach Florenz im Schuljahr 2022/23

Florenz ist eine Stadt, in der Kunst, Kultur und Geschichte aufeinandertreffen. Und in diesem Jahr war es endlich so weit: Unsere Studienfahrt führte uns in eine der bedeutendsten Städte Italiens. Sechs Tage durfte etwa die Hälfte der Jahrgangsstufe 2 zusammen mit Frau Köhrmann, Frau Klas, Herrn Schneider und Herrn Schwab die Stadt und das Umland erkunden. Untergebracht waren wir in zwei kleinen, gemütlichen Hotels im Herzen der Stadt, nur etwa fünfzehn Minuten von der Kathedrale Santa Maria del Fiore entfernt, weshalb wir oft spontane Besichtigungstouren unternehmen konnten. Direkt nebenan konnten wir täglich in einer gemütlichen Trattoria mit herzlichen Gastgebern zu Abend essen. Jeden Tag hatten wir ein volles Programm, welches uns alle Facetten der Region zeigte und uns einen tiefgreifenden Einblick in die italienische Kultur gewährte.


Da wir bereits am Sonntagabend mit dem Bus aus Heidelberg aufgebrochen waren, konnten wir schon am Montag die ersten Sehenswürdigkeiten besuchen, wenngleich es ein paar Komplikationen bei der Einreise gab. Da unser Reisebusunternehmen die Zufahrtsberechtigung in die Innenstadt noch nicht organisiert hatte, mussten wir – trotz tatkräftiger und sehr freundlicher Unterstützung der italienischen Polizia und von Frau Köhrmann – über eineinhalb Stunden auf die Einfuhrgenehmigung der italienischen Behörden warten. Nachdem wir unsere Koffer endlich in unserer Unterkunft deponiert hatten, machten wir uns auf den Weg zum Dom und bestiegen die von Filippo Brunelleschi konstruierte Kuppel. Besonders beeindruckend waren die berühmte doppelschalige Bauweise der Kuppel und die üppigen Fresken an Wänden und Decken. Der Aufstieg war kräftezehrend, die Aussicht dafür umso besser. Der übrige Tag wurde genutzt, um die historische Innenstadt – darunter das Baptisterium, den Campanile, die Piazza della Signoria oder den Palazzo Vecchio – zu erkunden, inklusive eines nächtlichen Spaziergangs zur Ponte Vecchio.

Den zweiten Tag starteten wir mit einem Besuch des Klosters San Marco. Dort hatten wir die Möglichkeit, das Leben der Mönche nachzuvollziehen. Nachmittags führte uns unser Weg nach Fiesole, in einen kleinen Ort oberhalb von Florenz, an dem wir ein römisches Theater, römische Thermen und weitere Ausgrabungen anschauen konnten. Im Theater testeten wir die Akustik – mit großem Erfolg! Selbst verhaltene Gesangsdarbietungen konnte man bis in die obersten Reihen hören. Um noch einen besseren Blick über die Metropole zu bekommen, wanderten wir einen steilen Weg bis zu einem kleinen Franziskanerkloster. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick. Mit einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen.

Der nächste Tag brachte uns den ersten Ausflug. Schon am frühen Morgen brachen wir in das kleine New York City der Toscana auf: San Gimignano. Dort bestiegen wir die Torre Grossa, den höchsten der Geschlechtertürme, schauten uns den Dom an und schlenderten durch den malerischen Ort. Nachdem wir uns mit Focaccia, Panini und weiteren toskanischen Spezialitäten eingedeckt hatten, mussten wir schnell wieder aufbrechen, da wir noch einen Ausflug zu Andreas März, einem Olivenöl-Bauern aus Lamporecchio und Bekannten von Frau Köhrmann, machten. Nach einer Wanderung durch die wunderschönen Olivenhaine und Weinberge der Montalbano-Hügel kamen wir bei der Ölmühle an. Andreas, der das Olivengut zusammen mit seinen Söhnen betreibt, erklärte uns nicht nur die biologischen und chemischen Prozesse bei der Herstellung von hochwertigem Olivenöl ausführlichst, sondern ließ uns auch an einer Blindverkostung teilnehmen. Besonders auffällig war der – verglichen mit den handelsüblichen Ölen aus dem Supermarkt – scharfe und würzige Nachgeschmack des hochwertigen Ölivenöls.

Am vierten Tag stand ein Klassiker auf dem Plan: die Fahrt nach Pisa. Ganz in Touristenmanier konnten wir die berühmten Fotos vor dem Turm machen und diesen sogar erklimmen. Ebenfalls konnten wir den Dom und den Friedhof besichtigen. Zurück in Florenz hatten wir am späten Nachmittag noch die Gelegenheit, in der Galleria dell’Accademia den imposanten David von Michelangelo aus nächster Nähe zu betrachten. Nach dem Abendessen machten wir einen Ausflug zum Piazzale Michelangelo, einer Aussichtsplattform mit Panoramablick auf Florenz bei Nacht.

Der Freitag startete mit einem Besuch in den Uffizien. Dort bestaunten wir bedeutende Kunstwerke, unter anderem Botticellis „Geburt der Venus“ und Michelangelos „Medusa“. Nach einer kurzen Mittagspause brachen wir auf zu den Boboli-Gärten und zum Palazzo Pitti, der ehemaligen Residenz der Medici, der einflussreichsten Familie von Florenz. Die Medici waren zu ihren Lebzeiten bedeutende Kaufleute und Politiker. Neben den prunkvollen Gemächern waren im Palazzo Pitti diverse Kunstwerke ausgestellt. Am letzten Abend herrschte in der gesamten Reisegruppe eine auffällig ausgelassene und heitere Stimmung bis in die tiefste Nacht.

Unseren letzten Tag starteten wir mit einem ausgedehnten und holprigen Spaziergang über die Gehwege der Stadt, um unser Gepäck in den weit außerhalb parkenden Reisebus zu laden. Befreit von dieser Last liefen wir den gesamten Weg zurück, da wir nun die Grabkapellen der Medici in der Sakristei von San Lorenzo anschauen wollen. Dort begegneten wir einem wunderschönen bunten Interieur aus Marmor. Anschließend hatten wir eine lange Pause, welche jedoch von starken Regenfällen bestimmt war. Deshalb zogen sich viele in die überdachte Markthalle zurück. Kurz vor der Abreise besichtigten wir noch das Kloster Santa Croce und die Lederwerkstatt als letzten Programmpunkt.

Erschöpft aber glücklich erreichten wir am Sonntag in den frühen Morgenstunden Heidelberg. Wir konnten in dieser Studienfahrt viele wertvolle Erfahrungen sammeln und haben zahlreiche interessante Orte gesehen. Wir möchten uns beim Verein der Freunde für die finanzielle Unterstützung unserer Studienfahrt und bei unseren Lehrkräften für die tolle Organisation und Begleitung bedanken und können allen nachfolgenden Jahrgängen empfehlen, diese besondere Stadt zu erkunden.

Franziska Maier und Marlene Spengel (J2)