Schüleraustausch
USA-Austausch im Schuljahr 2019/20
Am 17. Oktober war es wieder soweit. Zum dritten Mal hieß es: KFG Heidelberg meets Millville Memorial High School.
Es ging wieder einmal sehr früh am Morgen am altbekannten Treffpunkt los – Bauhaus Heidelberg Innenstadt. Noch dunkel, alle noch müde, alle übernächtigt wegen der Aufregung, alle in der Hoffnung alles gepackt zu haben, alle in Vorfreude – auf die USA, auf New York, aber vor allem auf Millville, die Austauschpartner und die High School. Wird die Schule die Stereotypen aus Film und Fernsehen bestätigen oder wird doch alles ganz anders? Verstehe ich mich mit meinem Partner? Werden es schöne zwei Wochen?
Bis dahin waren es aber noch ein paar Tage. Zuerst hieß das Ziel New York City! Wir hatten solches Glück mit dem Wetter – durchgehend kühl, aber wir durften die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten vier Tage lang im Sonnenschein erkunden. Wie immer fuhren Schülerinnen und Schüler aus allen vier 10. Klassen mit und lernten sich hier schnell näher kennen. Eine tolle Gruppe entstand – neue Freundschaften wurden geschlossen.
Irgendwie ist in New York immer alles ein Highlight! Egal ob Freiheitsstatue, Times Square, Empire State Building oder einfach nur das U-Bahn fahren. Erste Souvenirs wurden gekauft und das Englischsprechen an jeder Ecke geübt. Jeden Abend fielen wir alle kaputt und glücklich über die vielen schönen Eindrücke ins Bett.
Am Sonntag, den 20. Oktober, ging es dann für 14 Tage weiter an die High School in Millville. Viele der deutschen Schülerinnen und Schüler waren sehr aufgeregt auf der Fahrt nach Millville, denn nun traf man ja zum ersten Mal seinen Austauschpartner oder seine Austauschpartnerin. Bisher fanden Konversationen nur per WhatsApp statt und schon in wenigen Stunden wohnte man dort mit im Haus.
Als wir dann die Familien mit Willkommenspostern im Regen stehen sahen, war aber jede Aufregung vergessen und die Freude überwiegte. Gleich am nächsten Tag ging es dann in die Schule, die auf jeden Fall ganz anders ist als in Deutschland, aber dem Bild aus Film und Fernsehen ganz gut entspricht… so der Konsens. Anders ist eben aber auch mal ganz schön und so genossen viele den Schulalltag – besonders die Mittagspause.
Ich als Begleitung und Organisation kann sagen: Noch nie ist es uns so gut gelungen, Deutsche und Amerikaner zu matchen. Alle verstanden sich auf Anhieb super gut und waren entspannt und immer gut drauf, für jeden Spaß zu haben und lebten sich in den Familien schnell ein. Auf den Ausflügen nach Philadelphia und Washington konnte man schon erkennen, wie schnell sich tolle neue Freundschaften gebildet haben. Am Tag der Abreise war dann aber schnell klar, dass dies nicht nur Freundschaften geworden sind, sondern Familien gefunden wurden. Es war für mich nicht so leicht, alle wieder in den Flieger zu bekommen – man wäre gerne länger dort geblieben.
Jede Gruppe ist anders. Jede Gruppe ein Erlebnis. Mit einer Schülergruppe um die halbe Welt zu reisen ist immer toll und erfahrungsreich. Bei dieser Austauschgruppe ging es aber nicht um das Entdecken der USA, nicht um die Geschichte der Geburtsstadt Philadelphia oder die Hauptstadt Washington D.C., nicht der Spracherwerb, nicht die High School… In dieser Gruppe waren es die Freundschaften, die für die Teilnehmer im Vordergrund standen. Das hat mich sehr berührt und ich kann mir nur wünschen, dass einige davon ein Leben lang halten werden.
Ich bin schon auf die nächste Gruppe gespannt und welche Erfahrungen und welche Abenteuer die Schülerinnen und Schüler und ich dann machen werden.
Silke Gerdau