Inszenierungen der Theater-AGs

Ein magischer Theaterabend mit "Mein Freund Harvey" – Inszenierung der Theater-AG des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums

Die Theater-AG des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums hat mit Mary Chases „Mein Freund Harvey“ einen bezaubernden Theaterabend geschaffen, der Humor, Kreativität und schauspielerisches Talent vereint. Mit originellen Details und liebevollen Charakterzeichnungen wurde das Publikum in die skurrile Welt von Elwood P. Dowd und seinem unsichtbaren Begleiter Harvey entführt.

Die Geschichte dreht sich um Elwood, dessen unerschütterliche Freundschaft mit dem unsichtbaren, überlebensgroßen Hasen Harvey seine Schwester Veta in den Wahnsinn treibt. Ihre Versuche, ihn in ein Sanatorium einweisen zu lassen, lösen eine turbulente Kette von Missverständnissen und komischen Szenen aus.

Die Inszenierung bestach durch außergewöhnliche Charakterdarstellungen. Der Mitvierziger Elwood war mit einer charmante Sanftheit und Anmut gezeichnet, die das Publikum sofort für ihn einnahm. Seine Schwester Veta begeisterte mit ihrer Mischung aus Verzweiflung und scharfem Humor. Besonders herausragend die Darstellung des Chefarztes Dr. Chumley, dessen panische Paranoia und skurrile Eigenheiten die Zuschauer zwischen Lachen und Mitgefühl schwanken ließen.

Auch die Nebenfiguren bereicherten die Handlung. Der Psychiater Dr. Sanderson, dargestellt als selbstverliebter Jungarzt, lieferte mit seiner übertriebenen Selbstsicherheit und versteckten Unsicherheiten einen gelungenen Kontrast zur schüchternen Krankenschwester Ruth Kelly. Ihre leise Unsicherheit und die angedeutete Zuneigung zu Dr. Sanderson wurden charmant in Szene gesetzt.

Myrtle Mae, die exzentrische Schokoladenhasen-Sammlerin, sorgte mit ihren Marotten und der Begeisterung für kleine Osterhasen für zahlreiche Lacher. Ihre liebevolle Darstellung brachte eine herrlich skurrile Note auf die Bühne. Als bodenständige Figur setzte Anwalt Gaffney, der alte Freund der Familie, dem Chaos um Elwood und Harvey eine gewisse Ruhe entgegen.

Eine Besonderheit der Inszenierung war die Besetzung von Mrs. Chauvenet, Betty Chumley und der Taxifahrerin durch dieselbe Schauspielerin. Es war beeindruckend, wie ein und dieselbe Schauspielerin die drei Charaktere völlig unterschiedlich darstellte.

Die Inszenierung überzeugte nicht nur durch die schauspielerischen Leistungen, sondern auch durch liebevoll gestaltete visuelle und akustische Details. Besonders hervorzuheben sind die Bilder von Elwoods Großvater und Harvey, gemalt von Frau Badicke, sowie das minimalistische Bühnenbild, das die Szenen durch präzise Lichtakzente und reibungslose Übergänge unterstützte.

Die Theater-AG des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums hat mit „Mein Freund Harvey“ bewiesen, wie unterhaltsam und hochwertig Schülerensembles arbeiten können. Diese Inszenierung voller Witz, Charme und künstlerischer Raffinesse wird den Zuschauern sicher lange in Erinnerung bleiben.

 

Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist – eine Aufführung der Theater-AG der achten bis zwölften Klassenstufen im Schuljahr 2023/24

Die Theater-AG des KFG hat Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ im TIKK-Theater Karlstorbahnhof aufgeführt. Unter der Regie von Elisabeth Nadler, Deutsch- und Musiklehrerin am KFG, übten Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 11 das Stück seit Ende Januar ein. Nach anfänglichen Sprechproben wurde die Besetzung durch die Gruppe festgelegt. Die Feinarbeit erfolgte während eines Theaterlandheims in Speyer, in dem das Team zusammenwuchs.

Das Publikum erlebte das Stück aus der Perspektive der falsch Beschuldigten, die sich einer Gerichtsverhandlung gegenübersahen. Der zentrale Konflikt des Stücks dreht sich um die Zerstörung eines Kruges, wobei der Krug symbolisch für die Reinheit und Unschuld der Figur Eve steht. Der Verdacht im Verlauf des Stücks wendet sich zunehmend gegen den Dorfrichter Adam, der sich als der wahre Täter herausstellt.

Einzigartig an der KFG-Inszenierung war, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Rollen zwischendurch ablegten und das Geschehen kommentierten, was den Zuschauern Einblicke in die Theaterarbeit und die Auseinandersetzung mit dem klassischen Stoff bot. Zusätzlich wurden viele orangefarbene Requisiten eingesetzt, inspiriert von der Organisation ZONTA, um auf die Einschränkung der Rechte von Frauen durch männliche Autoritätsfiguren hinzuweisen.

Leonor Donado Gomez

Momo von Michael Ende – eine Aufführung der Theater-AG der fünften bis siebten Klassenstufen im Schuljahr 2021/22

Das Mädchen Momo lebt in den Ruinen eines Amphitheaters. Kinder kommen zu Momo, weil man mit ihr besonders fantasievoll spielen kann. Ihre erwachsenen Freunde suchen ihr offenes Ohr: Momo gibt keine Ratschläge, sie wertet nicht, sie fragt nicht. Sie hört zu. Dies hilft dem Gegenüber, auf sein eigenes Herz zu hören und neu zu denken.

Die Welt, in der die Menschen sich füreinander Zeit nehmen, gerät ins Wanken, als die Grauen Herren von der Zeitsparkasse immer mehr Menschen dazu bringen, ihre Stunden, Minuten und Sekunden zu zählen, zu messen und zu sparen. Der Zeitverbrauch wird optimiert, der Zeitdruck erhöht, das Leben effektiviert. Wer nicht mitmacht, wird isoliert.

Momo erkennt die Not, in die ihre Freunde geraten sind. Mit Hilfe der Schildkröte Kassiopeia und Meister Hora macht sie sich auf den Weg, um die gestohlene Zeit der Menschen zu befreien.

Michael Endes „Momo“ ist vielleicht derzeit aktueller denn je: Zeitdruck, übervolle Terminkalender, Begriffe wie „Optimierung“, „Effektivitätssteigerung“ und „Multitasking“ machen auch vor Schule und Schülern nicht halt. Wie schön, dass das KFG mit der Theater-AG-Arbeit in diesem Schuljahr hier einen Gegenpol setzen konnte: mit den wöchentlichen Proben, dem Theater-Landheim, mit der Intensivprobenphase in der letzten Schulwoche und nicht zuletzt mit zwei Aufführungen im Theater im Karlstorbahnhof, in denen dann auch das Publikum in ein Gesamtkunstwerk aus Theaterspiel, Musik, Bühnenbild, Schminke, Kostümen, Licht und Ton eintauchen konnte.

Ulrike Künzer

"Der eingebildete Kranke" von Molière – eine Aufführung der Theater-AG des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums im Schuljahr 2018/19


"Mir gefällt richtig gut, was die Kinder auf die Beine gestellt haben. Sie haben das Original weiterentwickelt und dabei viel Originalität gezeigt. […] Ins Stück ist sehr viel Zeit, Mühe und Energie gesteckt worden, um es so klasse zu machen, wie es war."

(Eine begeisterte Zuschauerin im Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung)